19. Januar - 09. Februar 2020

Wandern in der Sächsischen Schweiz - und ein bisschen Kultur und Wellness...

Naturparks, Schlösser und Steine...

Uns fällt die Decke auf den Kopf !!!

Nachdem wir Mitte Dezember den Erdinger Kindern beim Umzug ins Saarland geholfen haben, überraschten wir unsere Familie im Sauerland, indem wir uns kurzfristig zu Weihnachten einluden...

Von dort ging es zurück ins Saarland, um mit Kindern und Enkeln zu feiern.

Mit dem Wohnmobil ist das eine feine Sache: Wir haben alles dabei und niemand muss sich ein Bein für uns ausreißen.

Seit Silvester hüten wir jetzt wieder die eigenen 4 Wände und sind der Meinung, dass 3 Wochen genug sind.

Da wir im Februar wieder gebraucht werden, soll es nicht allzu weit gehen.

Auf der Suche nach landschaftlich reizvoller Umgebung stoßen wir auf die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge.

TIO ist schnell und routiniert gepackt und kurz nach Mittag reiten wir vom Hof.

Kurz vor Sonnenuntergang landen wir auf einem Wanderparkplatz am Dankmarshäuser Rhäden, einem Naturschutzgebiet mit halboffener Weidelandschaft, in der sich Taurusrinder und Exmoorponies wohlfühlen.

Entlang des Rundwanderweges um das Naturschutzgebiet finden sich mehrere Aussichtstürme zur Beobachtung der Weidetiere und Vögel, die zu hunderten den Seulingsee bevölkern. Jaron ist begeistert und vermeldet aufgeregt jede Gänseschar, die uns auf ihrem Weg zu den Weidegründen überfliegt. 

Vor dem Sachsenschloss in Frankenberg finden wir einen ruhigen Parkplatz an der Zschopau, direkt neben dem ehemaligen KZ Sachsenburg, einem der ersten Konzentrationslager – heute weitgehend unbekannt.

 

Die Treppe hinauf zum Schloss Sachsenburg ist lang und steil.

Nach wechselvoller Geschichte wurde das Schloss 1990 für 1,-DM an die Hofbräu AG verkauft, ging aber 1993 wieder an die Gemeinde Sachsenburg über und wird momentan restauriert.

Das Wetter ist traumhaft schön und wir beeilen uns, die Bastei zu erreichen – jenes meistbesuchte Touristenziel der Sächsischen Schweiz, von den wir uns eine gute Fotoreihe versprechen.

Errichtet als Verstärkung des Verteidigungsringes der Felsenburg Neurathen ist die Bastei heute Bestandteil der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz und bietet mit Mönch, Wartturm, Höllenhund und Lokomotive ein Eldorado für Kletterer.

Die Touristenmenge hält sich heute in Grenzen und wir haben die schroffen Sandsteinfelsen und die fantastische Aussicht auf die Elbe, die sich knapp 200m tiefer durch das Tal schlängelt, fast für uns alleine.

Da es ohnehin bald dunkel wird, bleibt TIO auf dem großen Parkplatz stehen, in der Hoffnung, dass sich die Schranke morgen mit dem heutigen Ticket noch öffnet...

Sonnenaufgang über dem Elbsandsteingebirge

Am nächsten Morgen macht sich Franjo noch vor Sonnenaufgang, dick eingemummt, mit Kamera und Stativ auf den Weg...

Zum Glück, denn als ich später nachkommen will, wird die aufgehende Sonne bereits von Nebelschwaden verdeckt. 

 

Gegen Mittag wird das Wetter schlechter – da kommt das Erlebnisbad MARIBA in Neustadt gerade recht.

Leider ist die Saunalandschaft recht stark frequentiert. Indem wir abseits des Stromes schwimmen, schaffen wir es jedoch fast immer, eine leere Sauna zu ergattern.

Wenn also zum Aufguss in die Panorama-Sauna geladen wird und sich dort gefühlte 100 nackte Leiber verschwitzt auf den Wedel freuen, besuchen wir die Garten-, oder Holzblocksauna, relaxen im Ruheraum oder räkeln uns im Whirlpool.

Auf dem Parkplatz des Freizeitbades sind sogar 3 Wohnmobilplätze reserviert, wo TIO kostenfrei übernachten kann.

Der Tag ist also gerettet...

Ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag einer guten Freundin, welche die  Schönheit der Sebnitzer Seidenblumen lobte, lässt uns in den anerkannten Erholungsort in Ostsachsen fahren. 

Im 19. Jahrhundert war hier die Hochblüte der Kunstblumenindustrie.

Wir besuchen die Verkaufsaustellung im  Haus der Deutschen Kunstblume, sparen uns aber die Schaumanufaktur. 

Statt dessen folgen wir dem Kunstblumen-Wanderweg, der an den ehemaligen Blumenfabriken vorbeiführt, die aber mittlerweile dem Verfall preisgegeben sind. 

 


Vom Wandern und Treppensteigen

Panoramawanderweg

Auf dem heutigen Plan steht der Panorama-Wanderweg von Sebnitz nach Bad Schandau.

Hoch über dem Kirnitzschtal führt die Strecke vorbei an Lichtenhain, Mittelndorf und Altendorf über 14km hinunter an die Elbe nach Bad Schandau.

Die Sonne versteckt sich nur gelegentlich hinter den Nebelschwaden, also ideales Wanderwetter – abgesehen vom eisigen Wind, den wir besonders zu spüren bekommen, wenn es aus den kleinen Waldstücken wieder hinaus auf die Wiesen geht.

Dick eingemummt erreichen wir nach knapp 4 Stunden Bad Schandau und erwischen gerade noch den stündlich fahrenden Wanderbus, der uns wieder zum beheizten Wohnmobil zurück bringt.

Es ist schon dunkel, als wir danach in Bad Schandau die Elbe überqueren und uns auf dem Waldparkplatz bei Gohrisch für die Nacht einrichten. 

Pfaffenstein

Eine etwas kürzere Wanderung führt uns am nächsten Tag zum Pfaffenstein, einem zerklüfteten, von Höhlen durchzogenen Tafelberg, dessen Wahrzeichen eine 43m hohe Felsnadel – die Barbarine – ist.

Jaron schlägt sich tapfer durch enge Felsspalten und schmale Treppen. Nur gelegentlich muss ich ihn bei einer hohen Stufe von hinten anheben – mit 12 Jahren ist er halt keine Gemse mehr ;-)

Für den abendlichen Aufstieg zum Gohrisch bleibt er aber im Fahrzeug, da die Treppen – mal wieder – aus Gitter bestehen und spätestens an den Leitern der Weg für ihn zu Ende wäre.

Der erhoffte malerische Sonnenuntergang fällt allerdings wegen Nebel aus. 

Wanderung zum Pfaffenstein

Abendaufstieg zum Gohrisch

Papststein Wanderung

Nach dem gestrigen Pfaffenstein wird heute der Papststein bestiegen... scheinbar ein sehr religiöses Fleckchen hier ;-)

Der Rundweg beginnt direkt am Parkplatz und leitet uns durch lichten Mischwald über etliche Felsstufen und Metalltreppen bis auf 451m Höhe.

Raureif auf den Ästen und eine leichte Schneedecke bescheren uns das erste Winter-Feeling seit Jahren.

Der Berggasthof ist allerdings am heutigen Sonntag bis auf den letzten Platz besetzt, so dass wir gar nicht erst versuchen, dort einen Kaffee zu bekommen.

Nach dem flacheren Nordabstieg stellen wir TIO gegen Abend 500m weiter auf einen kleinen Parkplatz und genießen eine ruhige Nacht. 

Der Lilienstein ganz für uns allein...

Von Königstein setzen wir mit der Personenfähre über die Elbe und wandern von Halbestadt hinauf zum Lilienstein, einem der markantesten Berge der sächsischen Schweiz, auf drei Seiten von der Elbe umflossen und Symbol des Nationalparks.

Nach einem Schlenker über Ebenheit landen wir nach 3km am Fuße des steil vor uns aufragenden Tafelberges.

Und nun...? Klettern...? Mit Hund...?

Nein... Treppenanlagen – gleich im Dutzend – kennen wir doch schon von den anderen Steinen.

Mittlerweile sind wir fit auf diesem Gebiet.

Franjo´s Pedometer-App gibt die zurückgelegte Tagesetappe schon nicht mehr in Schritten, sondern in Stockwerken an.

Nach insgesamt 300 Höhenmetern, 12.000 Schritten und 85 Stockwerken stehen wir am Wettiner Obelisken, der 1889 zum 800-jährigen Bestehen des sächsischen Herrscherhauses errichtet wurde.

Die Aussicht ist grandios: Jenseits der Elbe thront die Festung Königstein, eine der größten Bergfestungen Europas auf dem 240m hohen Felsplateau gleichen Namens.

Richtung Norden kann man über 3 Elbe-Windungen hinweg die Basteifelsen erkennen.

In die Tiefe schauen sollte man allerdings nur, wenn man schwindelfrei ist ;-)

Im Sommer ist der Besucherandrang hier sicher groß, aber am heutigen Montag haben wir den Lilienstein komplett für uns alleine. Während der 3-stündigen Wanderung ist uns keine Menschenseele begegnet !

Der Abstieg zurück zum Fähranleger geht mächtig in die Oberschenkel... jetzt ein schöner Kaffee im Café Königstein. Dort sind Hunde aber nicht willkommen, also trinken wir den Cappuccino im Wohnmobil und machen uns von dannen.

Apropos „Hunde nicht willkommen“: Sowohl im Bus nach der Panorama-Wanderung, als auch auf dem Fährboot dürfen Hunde nur mit Maulkorb mitgenommen werden. Nicht jeder Fahrer sieht das so eng, aber man sollte darauf vorbereitet sein.

Wir mussten uns 2x mit der Leine behelfen, indem wir sie Jaron um die Schnauze geschlungen und im Nacken verknotet haben >>> Alter Tierarzttrick – und mit Jaron ist das machbar.

Oberhalb von Bad Schandau liegt der kleine „Sackgassen-Ort“ Ostrau mit einem ruhigen kleinen Parkplatz – ideal für die Nacht.

... und zwischendurch mal wieder Wellness ;-)

Die angekündigte Schlechtwetterfront mit Sturm und Regen hat uns noch nicht erreicht, so dass unser Hund noch zu einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Elbe kommt, bevor er für den Rest des Nachmittags TIO hüten muss, während wir in Bad Schandau die Toskana Therme besuchen.

Welche Wohltat im Vergleich zu Neustadt:

Keine Plastikstühle, sondern Kippliegen in großzügiger Umgebung, angenehmes Ambiente und eine sehr überschaubare Anzahl an Saunagästen, die sich auch zu Aufgusszeiten nicht dicht an dicht auf den Holzbänken drängen.

Die Parkgebühr beträgt für Thermenbesucher pauschal 1,-€ - Übernachtung ist leider nicht erlaubt, aber der Parkplatz in der Nähe des Busbahnhofs ist von 19 – 9 Uhr kostenfrei. Tageskarte 10,-€.

Mittlerweile haben uns jedoch die Tiefausläufer erreicht und es ist kaum anzunehmen, dass bei diesem Regen jemand kontrolliert, wenn wir schon um 17.00h unseren Schlafplatz befahren.


Endlich Schneeeeeee...

Über Sebnitz und Neustadt folgen wir der B96 Richtung Zittau, biegen aber kurz vorher nach Jonsdorf ab. Es schneit... und der Schnee bleibt liegen !!!

Da müssen wir Jaron einen Schneespaziergang gönnen – er liebt die weiße Pracht.

Ein kleiner Wanderparkplatz unterhalb des Jonsberges auf 550m Höhe kommt da gerade recht.

Und weil es hier so schön ist, bleiben wir grad stehen …

Die nachfolgenden „Attraktionen“ werden in aller Kürze abgehakt, da ich mir wegen einer Müsli-Mandel eine Zahnecke abgebrochen habe und darauf dränge, das heute noch richten zu lassen.

Beim Kelchstein wird nur ein kurzer Fotostopp eingelegt.

Dieser Sandstein-Pilzfelsen bei Oybin ist einer der bekanntesten und am schwersten zu besteigende Klettergipfel im Zittauer Gebirge.

Die Erstbesteigung erfolgte 1911 mit Hilfe eines Baumes – sportlich einwandfrei ging es ab 1946 zu ;-)

 

Die Rotfärbung ist auf eine Einlagerung von Eisenoxidhydraten zurückzuführen.

Oybin – mit Berg und Burg – lassen wir links liegen. Die dampfbetriebene Zittauer Schmalspurbahn verkehrt ohnehin nur von März bis Oktober.

Dank unserer maps.me App haben wir innerhalb von Sekunden einen Zahnarzt in Zittau gefunden, können aber aus dieser "IT-Diaspora" noch nicht einmal anrufen: Kein Internet, kein Handynetz...

Also fahren wir einfach mal hin...

Mit einem Provisorium versehen kann ich dann am späten Nachmittag mit Franjo entlang der polnischen Grenze nach Ostritz weiterfahren.

Das Zisterzienserinnenkloster "St. Marienthal" in der Oberlausitz ist das älteste Frauenkloster des Ordens in Deutschland, und die Klosterschenke hat eine ausgezeichnete Speisekarte.

Heute Abend wird geschlemmt !!!

Sterne zu jeder Jahreszeit...

In Herrnhut werden seit 160 Jahren die bekannten Sterne hergestellt, traditionsgemäß mit 25 Zacken - 17 viereckige und 8 dreieckige – und weltweites Symbol für den Stern von Bethlehem.

Die Damen in der Schauwerkstatt sind sehr auskunftsfreudig und erläutern ihre jeweiligen Arbeitsgänge – möchten aber nicht fotografiert werden. 

Was ist denn, bitteschön, ein Umgebindehaus ???

Im Denkmalort Obercunnersdorf stehen 250 wunderschön restaurierte Umgebindehäuser. Eine sehr interessante Bauweise, bei der die Blockstube des Hauses mit einer Stützkonstruktion umgeben wird, welche die Dachlast trägt – kurz ausgedrückt.

Wer es genau wissen möchte, mag bitte das nebenstehende Foto vergrößern... ;-)

 

Dreiländereck: Deutschland - Polen - Tschechien

Von hier ist es nicht mehr weit bis Görlitz.

Der Parkplatz neben einem alten Fabrikgelände in der Nähe der Innenstadt scheint ruhig genug für ein oder zwei Übernachtungen... hoffentlich auch sicher genug, denn die Fahrzeuge in der Nachbarschaft sind z.T. mit Lenkradkrallen ausgestattet...

Beim abendlichen Stadtspaziergang erleben wir einen traumhaft schönen Sonnenuntergang. 

 

Bei frühlingshaften Temperaturen erkunden wir am nächsten Tag die historische Altstadt von Görlitz: Reichenbacher Turm, Dicker Turm, Napoleonhaus, Schatzkästchen, Rathaus...

Vorbei an Obermarkt und Untermarkt erreichen wir die Altstadtbrücke über die Neiße, welche die Görlitzer Altstadt mit der Zgorzelecer Neißevorstadt verbindet.

Die beiden ehemaligen Getreidemühlen „Vierradenmühle“ und „Dreiradenmühle“ säumen das Neißeufer auf deutscher, bzw. polnischer Seite.

Die Peterskirche, deren weithin sichtbareres Turmpaar die Altstadt dominiert, ist leider geschlossen – so wie viele andere Sehenswürdigkeiten zu dieser Jahreszeit ebenfalls nicht besichtigt werden können.

Vorteil ist aber, dass wir nicht im Rudel laufen müssen und die Übernachtungsplätze für uns alleine haben.

Im schärfsten Laden der Stadt decken wir uns mit diversen Senfsorten ein und sind rechtzeitig vor dem großen Regen zurück bei TIO und Jaron. 

Bautzen - mehr als eine Gedenkstätte...

Bis Bautzen sind es nur 50km.

Die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft führt uns eine unrühmliche Zeit der Deutschen Geschichte wieder vor Augen.

1904 als Landesstrafanstalt ( Bautzen I ) und Gerichtsgefängnis (Bautzen II ) erbaut, füllten sich die Gefängnisse nach Hitlers Machtübernahme mit politischen Gefangenen und dienten nach Ende des 2. Weltkrieges der Sowjetischen Geheimpolizei als Speziallager zur Unterdrückung politischer Gegner der Besatzungsmacht.

Nach Gründung der DDR wurde Bautzen I mit knapp 6000 Gefangenen an die Deutsche Volkspolizei übergeben, Bautzen II war das Gefängnis für Staatsfeinde und stand unter direkter Kontrolle der Staatssicherheit. Von Mai 1945 bis Februar 1950 durchliefen 27.000 Häftlinge das Speziallager jeder 3. starb im Lager...

Trotz der bedrückenden Vorgeschichte bleiben wir in der Stadt, stellen TIO am Ortsrand auf einen großen Parkplatz und müssen das Erlebte erst einmal verarbeiten.

Die Regenfront, die uns nun endlich erreicht hat, gibt uns Zeit dafür...

 

Aber Bautzen kann auch anders ;-)

Am nächsten Morgen sehen wir uns das Städtchen in Ruhe an und statten dem Senfladen einen Besuch ab:

Der Bautzener Senf zählt zu den bekanntesten ostdeutschen Produkten - und vor lauter Vielfalt können wir uns kaum entscheiden. 

Sachsens Landeshauptstadt - Architektur und ein bisschen Kultur

Einen schöneren Großstadt-Stellplatz kann man sich kaum vorstellen: Im Sommer heiß umkämpft, haben wir den Platz an der Elbe heute fast für uns alleine.

Abendlich beleuchtet liegt die Skyline Dresdens jenseits des Flusses: Albertinum, Kunstakademie, Frauenkirche, Brühl'sche Terrassen, Schloss, Kathedrale und Semper-Oper.

Für 15,-€ lösen wir unser 24h – Ticket – incl. Strom – und erreichen über die Augustus-Brücke die Stadt August des Starken, der auch als „Goldener Reiter“ den Neustädter Markt am Beginn der Brücke beherrscht.

Es sind nur wenige Touristen unterwegs und wir genießen es, die Semper-Oper ohne „schmückendes Beiwerk“ im Spiegel einer der vielen Pfützen vor die Linse zu bekommen.

In den Gartenanlagen des Zwingers herrscht gähnende Leere – wahrscheinlich wird es in 3 Tagen wieder belebter, wenn die Wartungsarbeiten in den Museen des Residenzschlosses abgeschlossen sind und u. a. auch das Grüne Gewölbe wieder für den Publikumsverkehr geöffnet ist. Für uns ist das leider zu spät.

Vorbei an Finanzministerium und Staatskanzlei spazieren wir mit Jaron über die Elbwiesen bis zur Waldschlösschenbrücke, die 2013 für den Verkehr freigegeben wurde – leider mit dem Verlust des Welterbetitels für Dresden.

Die Frauenkirche, prägender Monumentalbau des Neumarktes und seit 30.Okt. 2005 wiedereröffnet, kann bis 16.00h besichtigt werden.

Wir besteigen die Kuppel (275 Stufen) und werden mit einem grandiosen Ausblick über Dresden belohnt.

Der Nachmittag gehört dem Altmarkt und Umgebung, wo noch Weihnachtsbaum, Stufenpyramide und Schlittschuhbahn als Relikte vom letzten Striezelmarkt stehen.

Für den Abend finden wir unterhalb der Brühl'schen Terrassen ein gemütliches Lokal. 

Leibzsch - Montagsdemonstrationen, Messe und mehr...

Am Nachmittag erreichen wir den Stellplatz am Stadthafen in Leipzig – bei Weitem nicht so schön wie in Dresden und ohne Strom, aber dafür nur 10,-€ / 24h.

 

Die Sehenswürdigkeiten sind hier etwas weiter gestreut, so dass man gut zu Fuß sein sollte.

Einen ersten Überblick verschaffen wir uns vom Dach des City-Hochhauses aus 120m Höhe.

Universität und Gewandhaus liegen in direkter Nachbarschaft, Altes und Neues Rathaus folgen, ebenso wie Nikolai- und Thomaskirche.

Wer in Leipzig war und den Auerbachs-Keller nicht besucht hat, hat die Stadt angeblich nicht gesehen. Das hilft uns leider nicht weiter, denn der Keller ist geschlossen …

Dafür verweilen wir etwas länger beim Barfußgässchen und Drallewatsch – der Kneipenmeile.

Das kalte Wetter macht wenig Lust zum Fotografieren: Kaum sind die Finger aufgetaut, holt man die Kamera schon wieder hervor...

Da kommt uns die heiße Schokolade im Mephisto in der Mädler-Passage gerade recht. Dass es ein Raucherlokal ist, merken wir zu spät.

1.000.000 Besucher jährlich - aber nicht zu dieser Jahreszeit ;-)

Mit 91m Höhe ist das Völkerschlachtdenkmal eine markante Silhouette Leipzigs.

Zum Gedenken an die Schlacht vom 16. bis 19. Oktober 1813 vor den Toren Leipzigs, mit einer Beteiligung von rund 600.000 Soldaten aus über 20 Völkern, wurde das Wahrzeichen am 18. Oktober 1913 nach 15 Jahren Bauzeit eingeweiht.

Wir wandern über geschichtsträchtigen Boden – hier hatte Napoleon vor 207 Jahren seinen Befehlsstand und erlitt eine blutige Niederlage.

 

Heute erinnern 26.500 Natursteinblöcke und jede Menge Beton mit einem Gesamtgewicht von 300.000 Tonnen, eingebettet in eine Million Kubikmeter Erdreich, an den Tod von nahezu 100.000 Soldaten.

Wir haben genug von alten Geschichten - TIO ist reisefertig und so kann es weitergehen. 

... und nochmal alte Steine...

Über die A4 erreichen wir am Nachmittag Bad Hersfeld.

Der kostenlose Stellplatz an der Unteraue ist ausgeschildert und liegt zwischen Kleingartenanlage, Wiesen und Tennisplätzen am Ortsrand.

Die Stiftsruine der Reichsabtei Hersfeld ist seit ihrer Zerstörung im Jahre 1761 Veranstaltungsort für zahlreiche Feiern und Kundgebungen.

Seit 1950 finden auf der 1400 qm großen Bühne, mit Bestuhlung für 1636 Zuschauer, alljährlich die Bad Hersfelder Festspiele statt. Schauspiel, Musical und Theateraufführungen für die ganze Familie werden von Mitte Juni bis Mitte August gezeigt.

Leider können wir die Ruine nur von außen betrachten, da das Ensemble – wie sollte es auch anders sein... - bis Ende Februar geschlossen ist.

Wir machen noch einen Schlenker durch den adretten Kurort mit den schönen Fachwerkhäusern bevor wir mit TIO die Heimreise antreten.