Marokko:                                                                                       Reisetagebuch vom 18. Januar - 28. Februar 2016


Die Agencia de Viajes Normandie befindet sich direkt neben dem Parkplatz. Wir besorgen uns ein Ticket für die Fähre um 14.00h, kaufen noch kurz ein und fahren dann zum „Puerto norte“ in Algeciras.

Wir sitzen im hintersten, tiefsten Loch – sind die letzten, die in Tanger Mediterranée an Land kommen. Da an Bord kein Zollbeamter war, müssen wir die temporäre Einfuhrgenehmigung für „Tio“ noch besorgen – viel Papierkram mit überfordertem Zöllner, aber eine gute Übung für Südamerika... da wird das nicht anders sein.

 

Wir fahren 30km in Richtung Rabat bis zur 1. Tankstelle, tanken voll (150l für 100,-€) und übernachten auf dem Rastplatz nebenan, zusammen mit etlichen französischen Wohnmobilisten, die in Marokko die absolute Mehrheit genießen. 

Fischfang und Vogelparadies...

Die Lagune bei Moulay Bousselham ist ein Naturschutzgebiet und Vogelparadies. 

Bei erfolgreichem Fischfang erfreuen sich besonders die Möwen an den schmackhaften Fischresten.

Von Kampfkatzen und marokkanischen Schäferhundbesitzern

Rabat ist schön – wunderschön. Wir stehen direkt vor der Altstadtmauer auf einem bewachten Parkplatz für 3 Dirham / Stunde – das sind umgerechnet 6,60€ / Tag.

Wir drehen eine Hunderunde am BouRegreg entlang, der zwischen Rabat und Salé fließt.

Kinderbelustigung, Angler, Fischer, Restaurants und jede Menge Katzen findet man hier.

Einer Katze kommt Jaron scheinbar zu nahe... Aus Angst um ihre Futterstelle greift sie unseren verdutzten Hund unvermittelt an. Nur ein Tritt meinerseits bewahrt ihn vor Schlimmerem. Danach macht er um jede Katze einen großen Bogen.

Später spricht uns ein Marokkaner an, streichelt Jaron ganz begeistert und erzählt uns von seinem Deutschen Schäferhund namens „Max“ ;-)

Die Kasbah Oudaya mit ihrem fantastischen Ausblick auf den Atlantik erreichen wir auf unserem Rundgang pünktlich zum Sonnenuntergang. Es ist ein Wahnsinnsschauspiel: Die tosenden Wellen des Atlantik mit der Silhouette des Leuchtturms bei untergehender Sonne – die Luft diesig von Gischt und Salz... atemberaubend schön !!!

Salé - Medersa Abou el Hassan
Salé - Medersa Abou el Hassan

Medina und Medersa...

Am frühen Nachmittag setzen wir mit dem Boot nach Salé über, schlendern durch die Medina und besichtigen die "Medersa Abou el Hassan", die ehemalige Koranschule.

Citadé Portugaise in El Jadida
Citadé Portugaise in El Jadida

Die Medinas von El Jadida...

Die Citadé Portugaise ist ein ehemaliges Waffenlager und wurde später als Wasserspeicher genutzt. In El Jadida findet man eine touristische Medina und eine ursprüngliche Medina, die authentischer ist.

Verkäufer preisen lautstark ihre Waren an ( bei uns würde man sie Marktschreier nennen...), Mandarinen, Orangen, Brot, Fisch oder Feigen ( letztere auf Schnüren aufgereiht und zuckersüß !!!)

Zurück auf dem Campingplatz genießen wir noch einen Kaffee in der Sonne und fahren nach Oualidia weiter.

Auf einem riesigen bewachten Parkplatz in Strandnähe treffen wir Ali, der für uns heute Abend am Strand grillen wird - pünktlich zum Sonnenuntergang.

Nach 125km bitte im Kreisverkehr die 2. Ausfahrt nehmen...

In Safi können wir eine Töpferei besichtigen und bekommen sogar eine Führung. Natürlich decken wir uns mit Tajinen ein, denn den Genuss wollen wir zuhause weiterhin erleben.

Dann geht es nach Bhibah weiter.

 

Der „Campingplatz“ Les Résidences de la Plage entpuppt sich als Ferienhaus-Siedlung – ummauert, sauber, mit kleinen Bungalows, die für die wenigen Touristen gedacht sind, die es über die Buckelpiste bis hierher schaffen – in erster Linie für 4 x 4 Fahrer. Paradiesisch gelegen, direkt an einem riesigen, sauberen Strand, aber wir zahlen auch 100 Dh für´s bloße Stehen... allerdings können wir noch warm duschen und für den stolzen Preis springen wir sogar in den eiskalten Pool und drehen ein paar Runden. Die Sonne wärmt uns schnell wieder auf.

Abzocke auf marokkanisch...

In Essaouira bekommen wir einmal mehr die Mentalität der Marokkaner zu spüren. 

Auf der Werft im Hafen werden wir freundlich eingeladen doch näher zu treten und die Schiffe zu besichtigen - anschließend sollen wir dafür, denn die Familie muss ja ernährt werden...

Da gehen wir doch lieber wieder an den Strand und lassen Jaron Möwen jagen.

Mein Geburtstagsstrand ;-)

Nach einem Waschtag auf dem Campingplatz am Kaouki-Beach finden wir kurz vor Agadir ein traumhaftes Plätzchen am Strand...

Ich habe zu meinem Geburtstag einen Strand geschenkt bekommen – (fast) ganz für mich alleine.

 

Und den werden wir heute ausgiebig genießen !!!

Und ich möchte mich bei allen Gratulanten ganz herzlich bedanken. 

Schön, dass Ihr noch an uns denkt !!!

Wir haben einen Welpen an der Backe...

Einige der Wildhunde, die hier herumstreunen kommen immer mal vorbei um aus Jarons Wassernapf zu trinken. Mit einer Hündin – sie hat noch die spitzen Milchzähne – hat er sich angefreundet und tollt mit ihr am Strand. Seitdem weicht sie uns kaum von der Seite; rennt jaulend am Ufer hin und her, wenn ich mit Jaron im Wasser bin und legt sich sogar auf seine Decke.

Irgendwie müssen wir sie wieder loswerden, denn so, wie sie sich permanent kratzt, ist sie sicher nicht allein ;-) Nur gut, dass Jaron parasitentechnisch gut versorgt ist.

Am Nachmittag kommt ein Junge aus dem Dorf und bringt uns frischen Fisch: Mulet – Meeräsche. Die wird abends gegrillt – dazu ein Tomatensalat... so einfach ist das Leben. Wir haben heute mit unserem „Cobb“ Kuchen und Brot gebacken – was braucht man mehr ??

Jaron findet seine Freude am Fußballspiel der Jugend am Strand. Nachdem ich den Jungs wenigstens 25 Mal erklärt habe, dass er "nur spielen" will, trauen sie sich sogar, ihm den Ball wieder abzunehmen ;-)))))

Abenteuerliche Fahrt durch Rotes Land

Wir verlassen also unseren paradiesischen Strand und fahren weiter in Richtung Agadir.

.Kaum kommen wir um die nächste Biegung wird es touristisch am Strand und in den Dörfern. Die Orte Tarhazoute und Tamrhakt bersten von Souvenirläden, Surfschulen, Surfshops und neu errichteten Hotels und Ferienanlagen – so dass einem schwindlig wird. Auf einem riesigen Bauschild ist der Plan eines Golfressorts, das hier entstehen soll. Der Platz direkt am Meer, das Hotel auf der anderen Straßenseite.

Wir tanken und biegen vor Agadir ab ins „Vallée du paradis“ - ein Tipp von Lahcen, der dort war und von den Wasserkaskaden schwärmt. Die Fahrt dorthin geht über abenteuerliche Pisten entlang steiler Felswände – auf der anderen Seite der Abgrund – bis auf 1600m... und wieder hinunter.

Erneut haben wir atemberaubende Ausblicke, diesmal auf rote Erde, Felsen und Hügel – gesprenkelt mit Argarien, blühendem Ginster und Mandelbäumen.

Von den „Cascades“ rinnt, wie erwartet, kein Wasser, denn der letzte Regen ist schon eine ganze Weile her. Der Anblick der gewaltigen, ca. 80 – 100m hohen, vom Wasser blank geschliffenen Felsen ist trotzdem beeindruckend.

 

Über die Autobahn A7 erreichen wir dann nach gut 300km Marrakech und trudeln, wieder mal pünktlich zum Sonnenuntergang, auf dem Campingplatz „Le Relais de Marrakech“ ein.

Marrakesch

Im Marjane, dem größten Geschäft hier in Marokko, bekommt man einfach alles – aber nicht immer günstig. Käse ist im Verhältnis sehr teuer, Fleisch auch. Gemüse und Obst sind Cent–Artikel und wir decken uns reichlich ein.

Am späten Nachmittag lassen wir uns von einem Taxi zur Medina von Marrakech fahren. Wir wollen das abendliche Treiben auf dem Djeema el Fna erleben.

So etwas kann man sich kaum vorstellen. Gaukler, Geschichtenerzähler, Akrobaten, Schlangenbeschwörer, … Sie alle geben sich ein Stelldichein auf dem riesigen Platz. Am Rand sind Dutzende Zelte aufgestellt, in denen man alles Mögliche zu essen bekommt – es qualmt aus allen Ecken ;-)

 

Wir gehen durch die Souks – ohne uns im Dunkeln zu verlaufen ;-) - und setzen uns anschließend im Café Glacier auf die Dachterrasse, um das Treiben von oben zu beobachten. Um 21.30h steht unser Taxifahrer wieder parat und bringt uns zurück zum Campingplatz.


Wir verschieben Marrakesch bei Tag auf morgen und legen einen Ruhetag ein – bei herrlichstem Wetter, faulenzen bei 25°C in der Sonne und genießen den tollen Platz mit freiem Wifi, 2 Pools, Liegestühlen, Hängematten, einem gepflegten Restaurant, Fitnessgeräten und sogar einer Hundedusche – und alles für 90Dh/Tag – das sind 9,-€ - ohne Strom.

Rosenmontag!!!

Karnevalsumzüge in Deutschland werden wegen Sturm abgesagt

… und wir fahren nach Marrakesch. Am späten Vormittag mit dem Taxi in die Medina – bei strahlendem Wetter und knapp 30°C in der Sonne.

Wir schlendern nochmal durch die Altstadt, besuchen die „Medersa Ben Youssef“ – die alte Koranschule – essen zu Mittag auf der Dachterrasse des Café des épices ein „Omelette fromage“ und trinken einen Café des épices (einen marokkanischen Kaffee, der mit Gewürzen zubereitet wird – u.a. auch Muskatnuss … sehr kräftig und lecker).

Von der Terrasse aus sehen wir in der Ferne das Atlasgebirge und unter uns den Gewürzmarkt, dessen Duft das ganze Viertel erfüllt.

Das „Palais de Bahia“ - den Wesirspalast – schauen wir uns an; erbaut 1900 und ein Meisterwerk maurischer Baukunst.

An der Moschee Koutoubiya entlang, die wir als Nichtmuslime leider nur von außen besichtigen dürfen, gehen wir zurück zum Taxistand. 5 Stunden Marrakech zu Fuß sind genug – Jaron wartet!!!


Auch wenn das Außenthermometer nur 10°C im Schatten anzeigt, kann man in der Sonne doch schon draußen sitzen und im T-Shirt frühstücken.

Der leichte Wind ist sehr angenehm.

 

Bis zum Mittag wollen wir wieder auf der Straße sein. Auf dem Weg nach Ouarzazate werden wir den Tizi n´Tichka – Pass im Atlasgebirge überqueren. Dort soll es auch ein sehr schönes und sehenswertes Seitental geben - schauen wir mal...


Von den Bergen in die Wüste

Minztee und Glaoui

Durch das gewaltige Gebirgsmassiv des Hohen Atlas winden wir uns serpentinenartig über Wege und Pisten hinauf bis zum Tizi n´Tichka – und auf der anderen Seite wieder hinunter. Hinter Taddert biegen wir in das „Asif Ounila“ ein und fahren durch dieses traumhafte Tal an Dörfern vorbei, die man als solche erst aus der Nähe erkennen kann, da die Häuser komplett aus dem rötlichen Lehm gebaut sind, der auch die Umgebung beherrscht, so dass sie fast mit dem Hintergrund verschmelzen. 

Wir übernachten in Télouet, einem Bergdorf auf 1600m Höhe und werden vor der Auberge gastfreundlich mit einem Minztee begrüßt.

Für den Abend bestellen wir eine Tajine, die wir ganz gemütlich vor dem Kaminfeuer genießen.

Unser (wieder mal selbsternannter) Führer, der uns dort durch die Kashba der Glaoui geführt hat, leistet uns Gesellschaft. Télouet ist berühmt als Stammsitz des Adelsclans der Glaoui. Die Kashba ist wirklich ein Highlight – verfällt allerdings zunehmend.

 

Am nächsten Morgen machen wir uns schon früh auf den Weg, denn die 2. Hälfte des Ounila-Tales bis Ouarzazarte soll noch schöner sein, wie uns zwei begeisterte Engländer berichteten und wir wollen die Morgensonne für unsere Fotos nutzen.

 

Tatsächlich brauchen wir für die 100km Strecke gute 6 Stunden – und das liegt nicht allein an der Piste, die man teilweise nur im Schritttempo befahren kann.

Kashba Ait Ben Haddou

Hinter Tamdaght, an der Kashba Ait Ben Haddou machen wir am frühen Nachmittag eine Pause.

 

Diese Kashba ist seit 1987 auf der Unesco-Liste zum Weltkulturerbe.

Das zieht natürlich auch größere Touristenströme an – und wir geraten prompt in eine Busladung, die sich im Dorf und auf dem weitläufigen Gelände aber gut verteilt.

Bis Ouarzazarte ist es jetzt nicht mehr weit. Da wir für heute genug besichtigt haben lassen wir die Filmstudios links liegen und fahren bis zum Stausee „Barrage El Mansour Eddahbi“ weiter, wo wir direkt neben einem neugebauten Villenviertel (größtenteils noch leer stehend) einen ruhigen Stellplatz mit Blick auf den See finden und Jaron endlich mal wieder ordentlich „wässern“ können.

Kurz vor unserem Ziel rumpelt unser Womo bei jeder Reifenumdrehung … ein erster Platten???

 

Aussteigen – Reifenkontrolle – nichts... also weiterfahren... BUBB, BUBB, BUBB, ...wieder rechts ranfahren. Der erste Brummifahrer, der uns entgegenkommt, fragt sofort, ob er helfen kann. Sehr freundlich !!! Aber wir winken erst einmal ab – erneute Kontrolle: und siehe da – zwischen den hinteren Zwillingsreifen hat sich ein dicker Stein festgesetzt, den Franjo mühsam mit dem Hammer herausschlagen muss. Wenn die Pannen doch immer so leicht zu beheben wären … ;-)


Plagegeister am See

Auf unserem Schotterplatz am Stausee herrscht immer noch Ruhe, bis auf ein paar Sport-Paddler, die den See umrunden und von ihrem Trainer angefeuert werden. Der Platz wäre ideal, wenn nicht diese kleinen klettengroßen Stechäpfelchen wären, die sich Jaron bei jedem Schritt in die Ballen bohren. Nach jeweils nur wenigen Schritten bleibt unser Mimöschen stehen und weigert sich weiterzugehen. Dann müssen wir jede einzelne Pfote von den Plagegeistern befreien und es kann ein paar Meter weitergehen. Das ist lästig, aber auch schmerzhaft für den Hund, deshalb fahren wir weiter.

Über Skoura und Kelaa M´Gouna kommen wir nach Boulmalne und von dort zu einem Abstecher in die „Dades – Schlucht“.

Die Dörfer sind gleich, aber die Felsformationen sind hier wieder anders, die Serpentinen enger und steiler. Wir kommen bis kurz vor Msemrir, genießen den Ausblick von 2100m Höhe ins Tal und kehren dann um, denn weiter geht es nur mit Offroad – Fahrzeugen.

 

In Tamlalte finden wir einen Parkplatz direkt vor der Felswand, den Abgrund hinter uns – in 1670m.


Endlich Wüste... 

Heute wollen wir endlich die Wüste erreichen!

Über gut ausgebaute Straßen sind es 260km bis zum „Erg Chebbi“.

Da der Diesel hier nur €-,68 kostet, sind die Fahrtkosten nicht allzu hoch bei diesen Strecken.

Vor Tinghir wird groß gebaut – es entsteht eine Trabantenstadt mit Dutzenden Rohbauten – ohne erkennbare Bautätigkeit... Fraglich ist, ob diese Häuser, wie so viele andere im Land auch, überhaupt einmal bezogen werden.

Etwas anderes ist uns aufgefallen: Jeder größere Ort kündigt sich, je nach Windrichtung und -stärke schon 4–6 km vorher durch den Müll an – vorwiegend Plastiktüten – der die Landschaft verunstaltet. Das Umweltbewusstsein lässt noch sehr zu wünschen übrig. Wenn man Obst oder Gemüse einkauft und den eigenen Beutel mitbringt, erntet man Unverständnis – es sind doch Tüten da...

Beim Wasserbunkern kann man nicht immer von Trinkwasserqualität ausgehen. Das Wasser in Marrakesch hat einen ppm-Wert von über 2100 !!!

Hier in der „Kasbah Mohayut“, die wir am Nachmittag erreichen, haben wir uns immerhin auf 710ppm herunter gearbeitet.

Ein wunderschöner Ort, direkt vor den Dünen. Der Stellplatz ist von einer hohen Mauer umgeben, die zwar den Blick auf die Wüste verwehrt, bei Wind aber bestimmt sehr angenehm ist.

Wir haben den Platz komplett für uns alleine, genießen den Sonnenuntergang auf der Aussichtsterrasse und unser Abendessen geschützt unter einem illuminierten Baum.

 

Der Besitzer spricht sehr gut deutsch und verspricht uns für morgen früh frisches Baguette.


Wüstenschiffe im Sonnenuntergang

Es sind leichte Schleierwolken am Himmel und wir wagen mit Jaron eine Dünen – Tour. Als erstes folgt das obligatorische Wälzen im Sand – klappt ja auch ohne Wasser ;-)

Die hohe Düne, die wir erklimmen wollen ist allerdings doch weiter als gedacht und wir kehren bei dieser Hitze vorher um – finden auch die Oase, von der uns gestern vorgeschwärmt wurde.

Mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem pflanzen die Marokkaner hier unter Schatten spendenden Palmen Kräuter und Getreide an (u.a. Dill, der bei uns im heimischen Garten einfach nicht gedeihen will... vielleicht sollte man mal eine Tonne Wüstensand mitnehmen ???)

Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen und Blog-Schreiben.

Nachmittags um 16.00h haben wir eine Verabredung mit Mohammed und 2 Wüstenschiffen, die uns zum Sonnenuntergang auf die Dünen bringen.

Einen dramatischeren Sonnenuntergang haben wir selten erlebt.... als ob der Himmel brennt!!!

Im Restaurant der Kashba gibt es zum Abschluss des Tages noch ein leckeres Menü – bestehend aus Olivenpaste auf geröstetem Brot, Gemüsesuppe, Reissalat, gefüllter Gurke, überbackenem Blumenkohl, Lemonhähnchen (alternativ Couscous mit Hähnchen und Gemüse) und zum Nachtisch Joghurt mit Dattelhonig. Dazu ein eiskaltes Bier, serviert in einem eisgekühlten Glas das nach 30min trinkbar war ;-)

 

Wir werden wohl morgen Mittag noch satt sein...


Sand in jeder Ritze!!!

Was sind wir froh, dass wir heute noch in der Kasbah Mohayut hinter den Mauern geblieben sind!!!

Der Reiseführer der Gruppe, die gestern zu uns gestoßen ist, hat gesagt, dass morgen ein Kälteeinbruch kommt. Es soll 10°C kälter werden – also entschließen wir uns, heute noch hier zu bleiben und die Sonne zu genießen... gehen an den Pool und bestellen uns mittags ein paar Sandwiches. Am Nachmittag verdunkelt sich der Himmel, Wind zieht auf und ein für diese Jahreszeit untypischer Sandsturm treibt uns zurück ins Wohnmobil. So schnell, wie der Sand in alle Ritzen eindringt, können wir gar nicht die Fenster schließen – die Sicht beträgt keine 5m.

Gegen Abend wagen wir mit Jaron einen kurzen Spaziergang um die Kasbah und kehren mit Sand zwischen den Zähnen zurück... Der Abend ist gelaufen – hoffentlich lässt der Wind morgen wieder nach.


Vom Sandsturm zum Schneesturm - von den Dromedaren zu den Berberaffen - und bis Meknes

In der Nacht um 4.00h wird „Tio“ erneut auf das Heftigste von einem Sandsturm durchgeschüttelt. Die Sandkörner fliegen waagerecht am Fenster vorbei – Sicht gleich Null!!!

Wir fragen uns, wie es wohl wäre, wenn wir frei am Wüstenrand stehen würden – und nicht hinter 3m hohen Mauern …

Eigentlich haben wir geplant, in Merzouga noch ein oder zwei Tage frei in der Wüste zu stehen, aber der starke Wind macht uns einen Strich durch die Rechnung.

Über Rassani und Erfoud geht es nun in Richtung Norden. Unsere späte Mittagspause machen wir kurz vor Er Rachidia auf einer Anhöhe mit einem sagenhaften Ausblick in das grüne Tal des Ziz.

Der Wind ist immer noch sehr stark. Sandwehen wirbeln über die Straße und die Temperatur ist über 10°C gefallen.

In Er Rachidia stocken wir im ACIMA unsere Lebensmittelvorräte auf. Vor dem Geschäft lauern schon ein paar Jungs und wollen Süßigkeiten oder Geld. Sie sind so aufdringlich, dass wir mit Jaron „drohen“ müssen. Erst als er aus dem Wagen springt, halten sie Abstand.

Als wir in unsere „Auberge Jurassic“ im „Gorges du Ziz“ (der Ziz-Schlucht) erreichen, beträgt die Temperatur nur noch 5°C und es fällt leichter Schneeregen.

 

Wir machen einen Spaziergang entlang des Ziz – auf der einen Seite der Fluss, Olivenbäume, Getreide- und Dattelplantagen, auf der anderen Seite die Häuser des kleinen Dorfes. Unser Weg – es ist mehr ein Eselspfad – geht über Steine und Berge von Abfall !!! Wir kommen uns vor wie auf einer Müllkippe und kehren frustriert zum Womo zurück.


Heute Morgen strahlt die Sonne wieder vom blauen Himmel, allerdings bei nur 3°C.

Um 10.00h machen wir uns auf den Weg. Wir wollen bis Meknes kommen – ca. 290km und müssen 2 Pässe im Atlasgebirge bewältigen.

Die Temperaturen sinken, dafür steigt die Schneehöhe. In der letzten Nacht ist hier oben einiges an Schnee gefallen – er liegt noch zentimeterdick auf den Olivenbäumen und die Berge sehen aus wie frisch gezuckert.

Wir fahren jetzt die ganze Zeit auf einem Hochplateau in 1600 – 1900m Höhe, die Schneepflüge haben die Straßen freigeräumt.

Der 2. Pass geht bis auf 2250m und bietet einen herrlichen Blick auf schneebedeckte Berge.

 

Kurz hinter Azrou warnt ein Schild vor Affen …!!???

Und tatsächlich – im Naturpark „Maison de la Cedraie“ sind Berberaffen. Sie hocken auf den Bäumen und sitzen ganz zutraulich am Straßenrand – im hohen Schnee (bei -4°C). Autos stehen auf der Straße und die Leute steigen aus um zu fotografieren.

Ein paar Kilometer weiter schlägt das Wetter um und es fängt heftig an zu schneien.

 

Zunehmender Wind und Schneematsch auf der Straße erschweren die Fahrt, aber dann geht es wieder ins Tal hinunter: Der Schnee verschwindet die Temperaturen steigen auf Plus-Grade und kurz bevor wir Meknes erreichen scheint die Sonne wieder.


Medina, Mosaike und Mausoleum in Meknes...

Die Tag in Meknes fängt mit einem Hundespaziergang um die Mauer des Königspalastes und königlichen Golfplatzes an. Den Golfplatz kann man sich ansehen, den Königspalast nicht...

 

Das „Mausoleum von Moulay Ismail“ kann bis auf das eigentliche Grabmal auch von Nichtmuslimen besichtigt werden. Immer wieder staunen wir über die kunstvollen Mosaike, den Stuck und die filigranen Holzarbeiten.

In der Medina herrscht das übliche Gewimmel – allerdings werden wir Zuschauer einer Versteigerung: In einer Gasse der Medina werden die Handarbeiten der marokkanischen Frauen lautstark angepriesen: Tücher, Stoffe, Tischdecken, Kissen, Deckchen, Teppiche, … für jeden etwas dabei.

Ein (wieder mal selbsternannter Führer) lockt uns in das Kunstgewerbeviertel und zeigt uns die „Damasquinage“ bei der in Eisen eingravierte Muster mit eingelegten Silberfäden optisch hervorgehoben werden. Sehr wirkungsvoll bei Schmuck, aber auch größere Gegenstände werden so verziert.

 

Die Garnwirker spannen ihre Fäden über mehrere Meter entlang der Gasse und man muss sich ducken, um durchzukommen. Anschließend werden die sortierten Seidengarne in klappernden Maschinen gleichzeitig auf mehrere Spulen gewickelt und zum Besticken von Decken oder zur Teppichverarbeitung verwendet.

Den „Place el-Hedim“, allgemeiner Treffpunkt mit Musikern, Gauklern und Restaurants, sowie das „Bab el-Mansour“ (das schönste Tor von Meknes) erleben wir in der Abendsonne, die heute bei nur 8°C allerdings kaum Kraft hat.

Jetzt nur noch kurz ins Gefängnis (ehemaliges Christengefängnis), das liegt direkt hinter unserem Womo. Seine unterirdischen Ausmaße sind riesig – hier wurden zeitweise bis zu 60.000 Gefangene gehalten – ohne Sonnenlicht – und von Moulay Ismail als Bauarbeiter rekrutiert.

 

Wir sind froh, als wir zurück ans Tageslicht kommen...


Ruinen und Heilige Grabstätten...

Ab Mittag soll es regnen, deshalb fahren wir um 10.00h die 19km weiter bis zu den Ruinen der römischen Stadt Volubilis.

Dort sind römische Ausgrabungen zu besichtigen, die kunstvollen Mosaike in den Häuserruinen sind teilweise noch in hervorragendem Zustand. Jaron freut sich auch – kann er doch die 2stündige Besichtigung mitmachen und zwischen römischen Villen laufen ;-)

 

Die „Heiligste Stadt Marokkos“Moulay Idriss – macht auf uns einen bedrückenden Eindruck. Man wird skeptisch bis unfreundlich angeschaut, aufdringlich zu einem Rundgang überredet und kann dann die Grabstätte von Idriss I. doch nur von einer Terrasse oberhalb des Ortes ansehen. Also schnell weiter.

 

Bis Fèz sind es noch 80km. Wir erreichen den Campingplatz „Diamant Vert“ am späten Nachmittag.


Große Enttäuschung in Fèz...

In einer netten Truppe gönnen wir uns heute mal einen Reiseleiter.

Wir fahren über die Prachtstraße Hassan II zum Königspalast, machen ein paar Fotos und schauen uns anschließend das Judenviertel an.

Etwas außerhalb von Fèz fahren wir zu einem Friedhof mit Aussichtshügel, von dem aus wir einen Überblick über die ganze Stadt bekommen, mit den 2 Medinas, diversen Moscheen, Toren, … ein beeindruckender Anblick.

Der Rest der Stadtführung ähnelt dann eher einer Verkaufsveranstaltung, ist aber trotzdem interessant.

Wir schauen uns das Gerberviertel an – können die Bottiche von einer Terrasse oberhalb fotografieren, aber leider sind alle leer. Seit 80 Jahren wird das Viertel zum ersten Mal renoviert – erst nächste Woche wird dort wieder gearbeitet. Das ist sehr schade, denn wir hatten uns sehr darauf gefreut, aber die Bottiche einmal so leer und sauber zu sehen kann auch nicht jeder von sich behaupten ;-) Und ohne Gestank!!!

Dafür müssen wir uns anschließend im Laden die Vorzüge von Ziegen- gegenüber Kamel- und Rinderleder anhören... und bekommen jede Menge Jacken, Taschen, Schuhe etc. gezeigt.

Die Poterie ist das nächste Ziel. Diesmal sehr interessant, denn wir bekommen gezeigt, wie Mosaiksteine hergestellt und in Tischen, Tellern, Schüsseln usw. verarbeitet werden. Kaufen?? Irgendetwas findet sich immer.

Apothekenschau: Arganöl – Herstellung - kennen wir zwar schon, kommen aber nicht umhin diverse Öle, Kräuter, Cremes, … zu riechen und zu testen.

Zwischendurch eilen wir durch die verwinkelten Gassen der Medina, aus denen wir allein nie wieder herausfinden würden, kommen an Moschee und Universität vorbei und landen im Tischlerviertel des Souk. Hochzeitsstühle, Kutschen und sonstiges werden hier hergestellt. Nebendran findet man dann die passende Kleidung, Schuhe, Gürtel – nur gut, dass wir schon verheiratet sind ;-) Ist eben alles Geschmacksache.

Die Medina von Fèz ist in einen Hang gebaut und die Ausrichtung der Häuser erinnert an ein Kaminsystem. Die Gassen sind so ausgerichtet, dass am Tag nur wenig Sonne hineinscheint und so eng, dass, in Kombination mit der Bauweise der Häuser, ein gut funktionierendes Be- und Entlüftungssystem entsteht. Im Klartext: Es weht ein sehr frischer Wind durch die Gassen, der im Hochsommer sicherlich hoch willkommen ist.

Mittags sitzen wir in einer typischen marokkanischen Teestube. Männer sitzen hier, trinken Thé a la Mente und spielen Karten. Als wir kommen, räumt man den Tisch für uns frei und spielt auf dem Boden weiter. Aus einem „Imbiss“ unten an der Straße werden mit Hackfleisch gefüllte Fladenbrote heraufgebracht. Danach geht es weiter.

Wir kommen an einem Platz vorbei wo Kupferkessel produziert und mit Ornamenten verziert werden, können in der Weberei die Tuchproduktion sehen – und anschließend natürlich alles, was mit diesem Berufszweig zu tun hat bestaunen und kaufen.

Wir wollen an diesem Tag auf keinen Fall auch noch Teppiche ansehen, aber wie es der Zufall will ist ausgerechnet in dem Haus, dessen Architektur typisch marokkanisch und deshalb laut Reiseleiter unbedingt sehenswert ist, eine staatliche Teppich-Kooperative untergebracht.... Was soll man da machen??? Tee trinken und durch...

Durch das blaue Tor „Bab Boujloud“ gelangen wir in den nächsten Souk, kaufen noch ein paar Lebensmittel für den Abend – alles sehr dekorativ aufgeschichtet und lecker aussehend (auch das Fleisch). Eine Tüte Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Zucchini, Gurke, Bohnen - für umgerechnet 2,€

Verschieden eingelegte Oliven – ein Beutel – 1,-€

 

Zum Abschluss des Tages finden wir noch ein Geschäft mit Messingartikeln – können bei der Ziselierung zusehen – und natürlich auch kaufen... Nichts??? Na dann, heim zu den wartenden Hunden.

Nador kann warten!!!

Das Wetter ist so herrlich, wir fahren morgen erst – da soll es nämlich schlechter werden und regnen.

Also genießen wir den Tag, waschen noch ein paar Sachen, liegen in der Sonne, lesen und grillen am Abend.

 

 

Schwätzchen mit der Obrigkeit - Sammeltaxi... und ein Kaffee, der Tote zum Leben erweckt ;-)

Mittags fahren wir Richtung Nador weiter.

Es ist doch immer ein angenehmes Gefühl, wenn im Wohnmobil 2 Tanks voll und 2 leer sind ...

Bei Kariat finden wir einen Parkplatz am Strand.

Im Sommer scheint hier einiges los zu sein, denn direkt neben uns ist ein Häuschen mit Duschen.

Wir braten draußen ein paar Krabben mit Rührei. Nach dem Essen leuchtet am Fenster eine Taschenlampe auf. Zwei nette Polizisten stehen vor dem Womo und fragen uns, wie lange wir bleiben wollen... bis morgen?? Das ist o.k.

Eine Stunde später klopfen sie noch einmal und wollen einen Ausweis haben, den wir morgen wiederbekommen... geben sich aber dann mit einer Kopie zufrieden und ziehen von dannen – haben aber ein wachsames Auge auf uns... deshalb schlafen wir an diesem ruhigen Strand neben den Fischerbooten besonders gut ;-)


Woher... und wohin...?

Die Polizeipräsenz in Marokko ist enorm, was aber eher eine gewisse Sicherheit vermittelt. Überall sind Straßensperren aufgebaut – es werden Fahrzeuge heraus gewunken und kontrolliert.

Heute sind wir dran: Der Polizist ist sehr freundlich, fragt uns woher wir kommen, ob wir außer Marokko noch andere Länder Afrikas bereist haben, wohin wir wollen – und wünscht uns dann eine gute Weiterfahrt.

Wir fahren auf den Stellplatz „Plage d´Isri“ bei Al Hoceima – ein öder Platz mit Kiesstrand, der uns nicht gefällt. In Torres soll es noch einen kostenlosen Stellplatz geben – also 50km weiter.

Es stehen etliche Wohnmobile hier und der Platz ist o.k.

 

Der Sonnenuntergang am Strand lässt auch nichts zu wünschen übrig, also bleiben wir erst einmal. Abends klopft es wieder ans Womo... Auf den kostenlosen Stellplätzen muss man ja niemandem seinen Ausweis vorzeigen – also kommt die Obrigkeit auf die Plätze, notiert die Kennzeichen aller Wohnmobile die hier stehen und sammelt die Ausweise ein, um die Daten zu erfassen. Sehr pflichtbewusst und sehr freundlich. Da fühlt man sich doch sicher!!!


Um gleich mehrere Tage hier zu bleiben ist uns der Strand dann doch zu klein und abgelegen. Die Sonne lässt sich auch nicht richtig blicken – deshalb fahren wir weiter die Mittelmeerküste entlang.

Im Vergleich zur Atlantikküste ist die Küste hier steil, es gibt eher Kies- als Sandstrände, und diese auch nicht so weitläufig, sondern meistens in einer kleinen Bucht gelegen.

Der Fischerhafen El Jebha ist uns für eine Übernachtung zu unruhig und von der Küstenstraße bei Stehat hat man zwar einen tollen Fernblick auf´s Meer, steht allerdings direkt neben einer Müllkippe...

 

In dem Ort Oued Laou finden wir einen bewachten Parkplatz für 40 Dh. Das Meer liegt auf der anderen Straßenseite und hat einen recht großen Strand (und nur leicht vermüllt...). Wir machen mit Jaron einen langen Spaziergang und genießen dann vor dem Womo die letzten Sonnenstrahlen.


Sammeltaxi - ein Abenteuer...

Wir wollen uns Tetouan noch ansehen. Die Medina gehört seit einiger Zeit zum Unesco Weltkulturerbe. Da es in der Stadt keinen sicheren Stellplatz gibt, fahren wir auf den Campingplatz von Martil, ca. 18km außerhalb. Von hier kann man mit dem Taxi nach Tetouan fahren.

Besonders günstig ist das Sammeltaxi – kostet pro Person 7 Dh (entspr. -,70 € ) !!!

Sammeltaxi heißt: Ein uralter Mercedes 240 D mit meist kaputter Windschutzscheibe, der fast nur noch vom Rost zusammengehalten wird, Stoßdämpfer im Eimer, bar jeglicher Sicherheitseinrichtungen, sämtliche Warnlampen leuchten – nimmt uns mit... aber erst wenn er voll ist !!!

Voll heißt: Wenigstens 6 Fahrgäste – 2 vorne – 4 hinten. Der 2. vordere Fahrgast sitzt zwischen den Sitzen, so dass der Fahrer kaum Möglichkeit zum Schalten hat.

Es wird gerast, denn Zeit ist Geld.

Ich habe mal vorsichtig auf den Tacho geschaut, bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60km/h und gefühlt gefahrenen 120 km/h. Die Nadel stand auf 20 ;-) Muss man mal erlebt haben.

 

Die Kriminalitätsrate in Tetouan soll sehr hoch sein. Wir packen unsere Sachen gut ein und haben einen interessanten Rundgang – vom Platz Hassan II., an dem der Königspalast steht (leider nicht zu besichtigen) durch die Medina, am Mausoleum vorbei – ohne Probleme.

Vor der Stadtmauer setzen wir uns zum Abschluss noch vor ein Café in die Sonne, beobachten das Straßengeschehen und bestellen uns einen Cafe negro, der die Toten zum Leben erweckt... ein Stück Zucker reicht da nicht mehr.

 

Nachdem im restlichen Marokko hauptsächlich französisch gesprochen wird, können wir hier jetzt endlich unsere Spanischkenntnisse an den Mann bringen. Mal sehen, wieviel wir schon verlernt haben ;-)


Aufregung mit Happyend

Wir beschließen nach Spanien überzusetzen.

Das Wetter soll erst in ein paar Tagen wieder richtig warm werden – dann wollen wir an der Costa de la Luz sein.

Über Ceuta geht es am schnellsten nach Tanger Mediterranée. Leider verpassen wir die Abfahrt und landen mitten in der Stadt, irren kreuz und quer, bis uns klar wird, dass wir DURCH diese spanische Enklave nicht weiterkommen.

Ergebnis: Zwei überflüssige Grenzübertritte mit Formalitäten und Wartezeit.

 

Wir schaffen es doch noch rechtzeitig zur Fähre um 16.00h, die aber (wegen Wind...??) erst mit 2 ½ Stunden Verspätung ablegt. Mit der einen Stunde Zeitverschiebung sind wir also um 22.00h in Algeciras. Jetzt noch die 9km zum Stellplatz, dann …

Dann steht da ein Zollbeamter und sagt uns, dass wir ein großes Problem haben, weil bei Jaron - den wir natürlich wahrheitsgemäß angegeben haben (wie blöd kann man eigentlich sein ??) keine Tollwuttiterbestimmung im Heimtierausweis eingetragen ist !!!

 

Telefonat mit dem Amtstierarzt in Montabaur können wir vergessen:

a) zu spät

b) Wochenende

 

Also übernachten wir auf dem Grenzgelände – sehr sicher, aber laut – und überlegen, was wir tun.

a) Hund 2 Monate in Quarantäne... das überleben weder wir noch der Hund

b) ...

also c) … zurück nach Marokko

 

Das hat eigentlich mehrere Vorteile:

- wir können nochmal günstig tanken

- unseren Vorrat an Feigen, Mandeln, Obst und Gemüse auffrischen

- unsere letzten Dirham können noch ausgegeben werden

- meine SIM-Karte ist noch halbvoll

 

 - und außerdem ist es ein schönes Land – es hat uns sehr gut hier gefallen :-)


Jaron, unser Held !!!

Im Zollbüro teilen wir mit, dass wir zurückfahren, kaufen ein Ticket für die 12.00h Fähre und werden von der Zollbeamtin kurz vor der Abfahrt (um 14.00h) über das Hafengelände dorthin begleitet...

Wir dürfen den Hafen also gar nicht mehr verlassen !!!

Ebensowenig wie unser tollwutverdächtiger Jaron, der es doch gewohnt ist sein „Geschäft“ im Wald oder auf grüner Wiese zu verrichten …

Hier, wo nur Asphalt ist, kneift er … 1 ½ Tage !!! … unser  Held.

 

 

Tanger Mediterranée erreichen wir dann um 16.30h, fahren direkt nach Tanger auf den Stellplatz bei den Herkules-Grotten weiter – und lassen als erstes mal den Hund vor die Tür...

Eine Grotte zum Abschied...

Der Campingplatz ist dermaßen heruntergekommen, dass sich ein längerer Aufenthalt nicht lohnt.

Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang bei heftigem Wind, besichtigen die Grotte

(die Kontur des Grotteneingangs vom Meer aus betrachtet entspricht den Umrissen des afrikanischen Kontinents)

und fahren zurück nach Tanger, wo wir uns im Hafen ein Ticket für die 18.00h - Schnellfähre nach Tarifa besorgen. Sie ist sogar fast pünktlich...

Die Passagiere, die ihr entsteigen, sehen allerdings alle ziemlich erleichtert aus... einer ruft uns noch zu: “ Gut festzurren !!!“

Tatsächlich wird „TIO“ zum ersten Mal mit Spanngurten befestigt. Wir stellen sehr schnell fest weshalb und denken während der 45minütigen Überfahrt oft an unseren armen, im Womo verbliebenen Hund … den wahren Helden !!!

Aber wir landen ohne Blessuren, kommen problemlos durch den Zoll (diesmal sind Jaron´s Papiere in Ordnung ;-) ) und fahren noch weiter bis Barbate, wo wir uns für die Nacht auf einen großen, leeren Platz stellen und dort auch unsere Ruhe haben.


Hier endet unser Marokko – Tagebuch...

Es war eine großartige Tour durch dieses wunderschöne und doch etwas widersprüchliche Land.

Wir haben (getreu unserem Motto) atemberaubende Augenblicke gehabt, gigantische Landschaften gesehen, traumhafte Strände erlebt, eine vollkommen andere Kultur erfahren und viele Menschen kennengelernt.

Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, waren überwiegend positiver Natur, haben uns aber auch häufig zum Nachdenken angeregt. 

 

Fazit: Wir kommen gerne wieder !!!

 

 

Die Fortsetzung unserer Reise findet Ihr unter Europa - Spanien...