Überwinterung in Italien – 2. Versuch

Unsere Reiseroute: 

  • durch die Schweiz und den Gotthardt-Tunnel
  • Pontremoli
  • Viareggio
  • Baratti
  • Orbetello
  • Torvajanica
  • Neapel
  • Ercolano
  • Auletta
  • Castrovillari
  • Corigliano
  • San Francesco da Paola
  • Tropea
  • Scilla


Am 05. Dezember starten wir den 2. Versuch unserer Überwinterung in Italien und Sizilien, nachdem die Tour im letzten Jahr coronabedingt in der Toskana abgebrochen werden musste.

Dieses Jahr sieht es besser aus; die italienischen Inzidenzzahlen sind deutlich niedriger als in Deutschland. 

Die Vorbereitungen für die Einreise in die Schweiz und nach Italien erinnern vage an die diversen Grenzübergänge in Südamerika: Onlineformulare müssen ausgefüllt und abgeschickt werden. Daraufhin erhält man den QR-Code eines PLF (Passagier-Lokalisierungs-Formular), mit Adresse, Einreisedatum, Impfstatus, …

Einziger Unterschied: In Südamerika war das alles für den Hund, der dieses Mal vollkommen unbehelligt über die Grenze gelangt...

Da die Schweiz für einen längeren Aufenthalt auch noch einen PCR-Test fordert und der Wettergott ohnehin nur mit dichtem Nebel dienen kann, beschließen wir, direkt nach Italien durchzufahren.

Hinter dem Gotthardt-Tunnel herrscht dann aber so dichtes Schneetreiben, dass die LKW aus dem Verkehr gezogen werden, wir uns sicherheitshalber anschließen und einen Autobahn-Parkplatz kurz vor Lavorgo anfahren.

Hier liegt der Schnee bereits einen halben Meter hoch und Gino hat seine helle Freude an dem pulverigen Weiß in das man so herrlich eintauchen kann. 

Italien - und immer noch kalt...

Pontremoli
Pontremoli

Über Bellinzona und Lugano erreichen wir die italienische Grenze, wo sich niemand für unser PLF interessiert.

Im nördlichsten Dorf der Toskana, Pontremoli, finden wir bei einbrechender Dunkelheit einen Parkplatz am Torrente Verde.

Der Abendspaziergang führt uns entlang des Flusses und zurück durch die beschauliche Altstadt, bevor wir es uns im warmen TIO gemütlich machen.

Am nächsten Morgen freut sich Gino über leichten Schneefall und gefrorene Felder, die allerdings 2 Stunden später durch Regen in eine Matschwüste verwandelt werden. Es wird Zeit, das Feld zu räumen und Richtung Süden weiter zu fahren.  

Sonne und Meer ab Viareggio...

Das kleine Küstenstädtchen Viareggio ist bekannt für seine Karnevalsfeiern und im Sommer mit Sicherheit eine touristische Hochburg, wie dutzende Strandbäder, Restaurants und Cafés vermuten lassen. Momentan liegt der riesige Parkplatz an der Viale Europa aber trist im Dauerregen und wir haben die große Auswahl...

Viareggio
Viareggio

Am nächsten Tag darf Gino bei 12°C und herrlichem Sonnenschein zum ersten Mal ans Meer und am Strand toben, nachdem er in den letzten Tagen etwas zu kurz gekommen ist. Das viele Wasser lockt ihn aber nicht sonderlich – und scheint ihm noch weniger zu schmecken... zum Glück, denn hier herrscht eine starke Unterströmung. 

Nach einer guten Stunde haben wir aber einen glücklichen Hund und können weiterfahren. 

Den schiefen Turm von Pisa sehen wir aus der Ferne, folgen der Küste weiter an Livorno vorbei und stellen TIO pünktlich zum Sonnenuntergang auf dem kleinen Parkplatz am Kite-Strand von Baratti vor einem Pinienhain ab. 

 

Während ich mein wöchentliches Online-Training mit Manuela absolviere, wandert Franjo mit Gino um die Landzunge herum und – auf abenteuerlichen Wegen – über den Poggio Guardiola zurück. 

Auf der Suche nach freien Übernachtungsplätzen...

Während dieser Jahreszeit ist es nicht ganz einfach, geeignete Übernachtungsplätze zu finden. Viele Wohnmobilstellplätze sind geschlossen und die Parkplätze auf 2,20m abgehängt.

Wenn man dann aber einen Platz findet, sind die Parkuhren über Winter abmontiert, so dass man kostenlos übernachten kann, wie auf dem riesigen Gelände am Torre Monza, kurz hinter Piombino.

Durch ein kleines Pinienwäldchen gelangt man zum Strand und erlebt den Sonnenuntergang hinter Elba. 

Spaß am Strand beim Torre Monza
Spaß am Strand beim Torre Monza

Bei herrlichem Sonnenschein und 15°C wandern wir am nächsten Morgen am Strand entlang, während Gino mit Begeisterung in die flachen Wellen springt, um sich abzukühlen – und anschließend im Sand, oder Seetang zu wälzen...

Danach heißt es erst einmal trocknen und entsanden, bevor wir nach Orbetello weiterfahren.

Schöne Aussichten abseits der Route...

Etwas abseits der Route gibt es in der Nähe von Follonica eine traumhaft schöne Pinien-Zypressen-Allee, die zu einem Agritourismo führt.

Die muss man unbedingt gesehen haben !!!

Besichtigung nicht möglich...

Orbetello - Laguna di Levante
Orbetello - Laguna di Levante

Auf dem 4km langen Verbindungsdamm zwischen Orbetello und der Halbinsel Monte Argentario lädt ein riesiger Parkplatz mit Blick auf die Laguna di Levante zum Übernachten ein.

Eigentlich gäbe es auf Monte Argentario einiges anzuschauen, wie z.B. die kleine Altstadt von Porto Ercole, oder die massiven Festungsanlagen aus dem 16. Jhdt., aber sämtliche Parkplätze, die TIO anfahren könnte, sind geschlossen, so dass wir frustriert auf die ursprüngliche Route zurückkehren.

Unser nächster Versuch, die Besichtigung des Giardino di Tarocchi von Niki de Saint-Phalle in der Nähe von Capalbio, endet ebenfalls vor verschlossenen Toren. Immerhin können wir dort noch mit Gino eine kleine Wanderung durch die Olivenhaine machen, bevor wir Rom passieren, das schon aus weiter Ferne durch eine riesige Dunstglocke auf sich aufmerksam macht.

In Pomezia schwenken wir wieder an die Küste und finden hinter Torvajanica einen kleinen Parkplatz am Strand. 

Übernachtungen hinter Schloss und Riegel...

Oasi Bosco di San Silvestro
Oasi Bosco di San Silvestro

Nördlich von Caserta betreut der WWF das Naturschutzgebiet „Oasi Bosco di San Silvestro“. Das riesige Areal ist von einer hohen Mauer umgeben und mit einem Tor gesichert. Nach telefonischer Voranmeldung (Rosy +39 329 100 3809 oder Franco +39 329 100 3808) wird uns geöffnet und wir können mit TIO auf dem Parkplatz einer kleinen Waldlichtung übernachten. Strom, Trinkwasser und Entsorgungsmöglichkeit sind vor Ort und die beiden ehrenamtlichen WWF-Helfer sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und bieten uns für den nächsten Tag einen Shuttle-Service nach Capua an. 

Anfiteatro Capua
Anfiteatro Capua

Das Amphitheater von Capua, errichtet am Ende des 1. Jhdt. vor Christus, ist nach dem römischen Kolosseum das zweitgrößte seiner Art und wahrscheinlich eines der ältesten noch erhaltenen.

Gino passt auf TIO auf, während wir durch die Geschichte schlendern und uns vorstellen, wie hier vor über 2000 Jahren die Gladiatoren in der Arena gekämpft haben.

Blick vom Vesuv auf den Golf von Neapel
Blick vom Vesuv auf den Golf von Neapel

Am nächsten Tag stehen wir vor der Herausforderung:

Wo können wir TIO sicher abstellen, um den Vesuv zu besichtigen???

Erst einmal folgen wir dem Navi, das uns auf den 1281m hohen Vulkankegel bringen soll. Dabei harmonieren dessen Vorstellung einer befahrbaren Straße nicht unbedingt mit TIO's Ausmaßen, so dass wir uns in immer enger und steiler werdenden Gassen wiederfinden, die nur Dank Allrad und fahrerischer Meisterleistung bewältigt werden können.

Vom oberen Parkplatz wollen wir den abendlichen Blick auf Neapel genießen, um am nächsten Morgen die Ersten am Berg zu sein, werden aber von einem italienischen Camperpaar verunsichert, das uns Räubergeschichten von bewaffneten Raubüberfällen erzählt...

Dann doch lieber in der Sicherheit eines Campgrounds in Ercolano übernachten.

Es ist schon dunkel, als wir die überfüllten Straßen Neapels hinter uns lassen und diesen versteckt liegenden Platz finden.

Er ist gesichert wie Fort Knox, aber wir dürfen rein ;-)

Geschafft... noch ein Wein – und dann ins Bett!

Alte Stätten - von Asche befreit...

Herkulaneum
Herkulaneum

Der Vesuv ist abgehakt, aber die Ausgrabungen von Herkulaneum interessieren uns noch, zumal das Museum vom Stellplatz aus zu Fuß erreichbar ist.

Diese antike Stadt wurde, wie Pompeji und Stabiae, beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n.Chr. verschüttet – nach 500 Jahren Ruhe.

Eine vulkanische Schicht von bis zu 20m Stärke begrub die Stadt vollständig und verfestigte sich beim Abkühlen zu einer dichten Masse von Tuffstein, weshalb Gebäude und Inventar sehr gut erhalten blieben. 

Es geht unter die Erde...

Grotte di Pertosa
Grotte di Pertosa

Vor den Feiertagen sind noch zwei Besichtigungen geplant: Die Engelsgrotte (Grotte di Pertosa) in Auletta erreichen wir um die Mittagszeit und können uns um 14.00h für eine Führung anmelden.

Uns erwartet eine ca. 35Mio Jahre alte Tropfsteinhöhle von 2,5 km Länge und gigantischen Ausmaßen. Der Grotteneingang hat die Größe einer Turnhalle, bei einer Höhe von 25m.

Da wir die einzigen Besucher sind, kommen wir in den Genuss von Lucianos Privatführung.

Höhepunkt des einstündigen Rundganges ist eine Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss Negro, der in der Tiefe der Grotten entspringt und als Wasserfall in den gestauten See mündet.

Lago del Pantano
Lago del Pantano

Die „Certosa di Padula“, eine der größten Klosteranlagen Süditaliens ist leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so dass wir uns den Schlenker sparen und auf der A2 Richtung Castrovillani weiterfahren.

Am Rande des Nationalparks Pollino finden wir am Lago del Pantano einen ruhigen Parkplatz in 850m Höhe – heute Nacht wird’s frostig ;-)

Vorbereitung auf die Feiertage...

Das sollte für die nächsten Tage reichen ...
Das sollte für die nächsten Tage reichen ...

Vier Tage vor Heiligabend versorgen wir uns in Corigliano noch mit allem Nötigen und checken am Nachmittag auf dem Campingplatz „Onda Azzurra“ am Ionischen Meer ein. 

 

Zusammen mit vielen anderen, meist deutschen, Campern werden wir hier die Weihnachtstage und den Jahreswechsel verbringen, bevor es nach Sizilien weitergeht. 

Buon Natale e un Felice Anno Nuovo 2022

Gute Aussichten auf's Neue Jahr ?
Gute Aussichten auf's Neue Jahr ?

Wir wünschen Euch allen fröhliche und harmonische

Feiertage. Genießt sie im Kreise Eurer Lieben

und kommt gesund in ein hoffentlich besseres

 

Neues Jahr 2022

Die Tage zwischen den Jahren...

Wanderung zur Lagune
Wanderung zur Lagune

Wir wandern entlang der Küste zum

„Reserva Naturale della foce del Crati“

und durch einen riesigen Pinienwald zurück.

Diese 6 km werden in den nächsten Tagen unsere Gassirunde, die Franjo auch schon mal alleine in Angriff nehmen muss, während ich mein Training mit Manuela absolviere und die Nachbarn ihre Yoga-Matten strapazieren.

Wenn die Sonne morgens durch den Pinienhain scheint, wirkt er wie ein Zauberwald... abends das gleiche Spektakel – in die andere Richtung.

Am Abend testen wir die Pizzeria im großen, spartanisch eingerichteten Aufenthaltsraum.

Die Pizzen sind lecker, der Rand knusprig – aber nicht mit Franjo´s Meisterwerken zu vergleichen !

Invasion der Nikoläuse...

Der Heiligabend fängt wolkenlos an – und soll richtig warm werden ;-)

Auf unserem Weg zur Lagune finden wir Dutzende Orangen am Strand aufgereiht, unversehrt...

Ob da wohl irgendwo ein Orangendampfer gekentert ist?

Wir sammeln ein und testen – einwandfrei !!!

Zurück am Campingplatz erwischen wir gerade noch einige Nikoläuse, die mit der Schubkarre über den Platz ziehen und Geschenke verteilen.

 

 

Den frischgebackenen Nachmittagskuchen teilen wir – unfreiwillig – mit Gino...

Ansonsten verläuft der Tag entspannt wie selten und absolut stressfrei.

Selbst am Abend muss ich nicht kochen – das übernimmt Franjo: Es gibt leckere Pizza ;-)

Strandgutsammler und  -verwerter...

Nach einer Woche Lagunenwanderung geht es heute mal in die andere Richtung.

Irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, aus gesammeltem Strandgut einen Piratenausguck zu bauen, mit eingebauter Sitzgelegenheit und einem sicht- und windgeschützten Beobachtungsposten.

Ansonsten läuft man auf dieser Strandseite genau so mühselig wie in der anderen Richtung...

Waschtage...

Neben den „normalen“ Waschmaschinen, die ich nach den Feiertagen heute strapaziere, gibt es auf diesem Campingplatz sogar eine Waschmaschine für Hundewäsche – also Hundezubehör :-)

Gino wird allerdings nach seinen intensiven Schwimmrunden im Meer mit anschließender Sandpanade auf dem Waschplatz abgeduscht. An das kalte Wasser muss sich unser Mimöschen erst gewöhnen... Verstehe ich gar nicht – das Meerwasser ist doch auch nicht wärmer.

Ein Kiosk für alles...

Im Camping-Kiosk gibt es Fisch für heute Abend.

Es ist absolut erstaunlich, wie man auf so kleinem Raum so viel unterbringen kann. Von Waschmitteln und Pflegeprodukten über Konserven, Wurst und Käse zu Nudeln, Keksen, Brot und Kuchen gibt es dort sogar Sonnenschirme und Schwimmhilfen.

Besondere Aufmerksamkeit erwecken die Alkoholika, die eine komplette Wand einnehmen !!!

Frisches Obst und Gemüse wird zweimal wöchentlich am Eingang des Campingplatzes angeboten – was will man mehr?

Letzter Tag des Jahres 2021...

Silvester könnte entspannter nicht anfangen: Nach dem Strandspaziergang setzen wir uns mit den Stühlen an den Strand und genießen Sonne und Wellen. Ein paar Mutige trauen sich ins Wasser, aber bis es bei meinen Knien angelangt ist, stehen die Füße schon kurz vor dem Schockfrosttod...

Abends treffen sich einige Leute am Strand ums Lagerfeuer.

Wir stoßen um Mitternacht dazu und erleben die gesamte Küstenlinie von Corigliano bis Pantano Martuzzi vom Feuerwerk erhellt.

Gino nimmt´s gelassen – auch als am Lagerfeuer eine Riesenwunderkerze unter lautem Geknatter abbrennt – womit seine Schussfestigkeit wohl bewiesen wäre ;-)

2022

Nach den kühlen Morgenstunden des 1. Januar 2022 wird es sehr schnell warm, so dass wir mittags bei 19°C wieder am Strand sitzen.

Das Ionische Meer gleicht heute einer Riesenbadewanne und Gino hat wenig Lust, die Stöcke, Wurzeln und sonstiges Strandgut aus dem Wasser zu apportieren. Scheinbar fehlen ihm die Wellen.

Beim Dummytraining im Pinienwald ist er aber mit Feuereifer dabei – immerhin enthält der Beutel seine Abendmahlzeit.

Weiter geht's...

San Fili
San Fili

Nach 14 Tagen!!! Camping streichen wir die Segel und rollen weiter.

Vorbei an großen Wein-, Oliven- und Orangenplantagen und Dörfern, die sich an die hohen Felsen der Basilicata schmiegen durchqueren wir Italiens „Fuß“ Richtung Westküste und erreichen am Nachmittag das „Santuario di San Francesco da Paola“ (Schutzpatron Kalabriens) in Paola. Dieses süditalienische Pilgerziel aus dem 16. Jhdt. wurde 1921 von Papst Benedikt XV zur Basilika Minor erhoben und enthält die wenigen Reliquien des Hl. Francesco.

Da der Ausweichparkplatz geschlossen ist, bleiben wir vor der Basilika stehen und haben, trotz Übernachtungsverbot, einen ungestörten Schlaf.

Felsenkirchlein mit Tuffsteinheiligen...

Chiesa di Pedigrotta
Chiesa di Pedigrotta

Kurz vor Pizzo liegt die „Chiesa di Piedigrotta“, eine Tuffsteingrotte knapp über dem Meeresspiegel. Seeleute stellten nach ihrem überstandenen Schiffbruch im 17. Jhdt. zum Dank eine Madonnenstatue in diese Grotte. Lokale Künstler haben die Räume erweitert und zusätzliche Tuffsteinfiguren aufgestellt. Zwar ist dieses kleine Kirchlein während der Wintermonate geschlossen, aber wir können von außen einen Blick hineinwerfen und die z.T. schon recht verwitterten Figuren betrachten, bevor wir weiterfahren. 

…und Städte, auf Fels gebaut.

Tropea - Altstadt von unten
Tropea - Altstadt von unten

Die Altstadt von Tropea thront auf einem Felsen hoch über dem Meer und die Häuser in vorderster Front wirken wie aus dem Gestein gehauen.

Hinauf kommt man über enge Serpentinen – nichts für TIO – oder zu Fuß über etliche steile Treppen, die von verschiedenen Seiten nach oben führen.

Wir stellen TIO auf einem Wiesenparkplatz in der Nähe des Hafens ab und besuchen zunächst die Wallfahrtskirche „Santa Maria dell Isola“, die auf einem Inselfelsen vor der Stadt liegt. Dann erklimmen wir die Stufen, bummeln durch die Altstadtgässchen Tropeas und genießen die Aussicht. 

Uralte Festungen und atemberaubende Ausblicke...

Scilla - Castello Ruffo
Scilla - Castello Ruffo

Auf dem Vorgebirge von Scilla liegt das über 2000 Jahre alte „Castello Ruffo di Calabria“, ehemalige Burg und Festungsanlage und ausgestattet mit einem Marine-Leuchtturm, um den Schiffen auf der Straße von Messina den Weg zu weisen.

Da die engen Gassen nichts für TIO sind, stellen wir ihn auf dem Sosta-Camping kurz hinter der Stadt ab und erkunden den Ort, der im Sommer von Touristen überquillt, per Pedes.

 

Nächtlicher Blick auf Scilla
Nächtlicher Blick auf Scilla

Der Blick auf den Stromboli und Sizilien zur blauen Stunde, sowie das nächtliche Lichterspektakel der Strandpromenade von Scilla runden den Tag ab...

 

Morgen setzen wir nach Sizilien über...

und HIER geht´s dann weiter ;-)



Italien - 2. Durchgang - von Süd nach Nord

Die Überfahrt mit der 11-stöckigen Sardinienfähre „Palermo“ war unspektakulär, aber nicht unbedingt erholsam. Nach neun Stunden in einer dunklen, lauten und überhitzten Kabine rollen wir erleichtert von Bord und suchen den Campingplatz, von dem aus wir Pisa besichtigen wollen... Der hat aber leider geschlossen, ebenso wie der Stellplatz in Marina di Pisa.

Auf einem großen, öffentlichen Parkplatz, den Angelika und Wolfgang noch von ihrer Anreise kennen, können wir dann die Frühstückspause einlegen und unsere Wäsche durch die Maschinen der Lavanderia gegenüber jagen.

Als sich dann ein alter, aufgebrachter, italienischer Wohnmobilist mit uns anlegen will, weil wir kreuz und nicht quer auf dem riesigen, leeren Parkplatz stehen, suchen wir unser Heil in der Flucht und steuern den wunderschön angelegten Sosta-Camper-Platz der Fattoria L'Olmetto an.

Von hier bringt uns ein Bus in die Stadt und wir können Pisas Sehenswürdigkeiten in Ruhe besichtigen.

Den Abend lassen wir bei einem exzellenten Essen im gemütlichen Restaurant der Fattoria ausklingen – natürlich mit einem Chianti Superiore...

Lucca - mit und ohne Menschenmassen...

Der Stellplatz in Lucca ist zentrumsnah. Am heutigen Sonntag ist Flohmarkt und die halbe Stadt ist auf den Beinen, so dass es uns trotz der großartigen Stimmung mit unseren Masken zu eng wird und wir uns in die schmaleren Gassen verziehen. 

Am nächsten Tag drehen wir eine halbe Runde über die Stadtmauer und bummeln durch die Altstadt zurück, die heute, ohne die vielen Verkaufsstände, kaum wiederzuerkennen ist.

Wir decken uns mit Pecorino und passenden Fruchtaufstrichen ein und verpassen Gino ein Halti, denn seine Leinenführigkeit lässt noch sehr zu wünschen übrig – warum muss es auch überall so interessant riechen???

Florenz - auf die Schnelle...

Für den Abstecher nach Florenz haben wir uns recht kurzfristig entschieden, obwohl sich zwei Tage höchstens für einen allgemeinen Überblick eignen.

COVID-bedingt verzichten wir aber auf überfüllte Innenräume und Besichtigungen, die ohnehin lange vorher online gebucht werden müssen.

Statt dessen genießen wir die frühlingshaften Temperaturen, die schon viele Sonnenhungrige auf die Arno-Wiesen gelockt haben.

Vorbei am Museo Galileo erreichen wir die Ponte Vecchio, eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt, bestückt mit lückenlos aneinandergereihten Juweliergeschäften und Goldschmieden.

Zu Beginn des 16. Jhdt. waren hier Schlachter und Gerber ansässig, die ihre Abfälle im Arno entsorgten – der Gestank muss unerträglich gewesen sein …

Kathedrale Santa Maria del Fiore
Kathedrale Santa Maria del Fiore

Über die Piazza della Signoria gelangen wir zum Palazzo Vecchio – ehemals Sitz des Stadtparlaments und heutiges Rathaus von Florenz.

Auf der Piazza del Duomo bleibt uns vor Staunen der Mund offen stehen: Das Baptisterium und die gewaltige Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore leuchten im warmen Licht der Abendsonne.

Nach Plänen von Arnolfo di Cambio wurde 1296 mit dem Dombau begonnen. Die Fassade, mit dreifarbigem Marmor gestaltet, wurde nach einem Entwurf von Emilio de Fabris 1887 vollendet – aber fertig ist der Dom eigentlich nie. Irgendwo steht immer ein Gerüst... ;-)

Mit dem letzten Shuttlebus des „Camping in Town“ kommen wir zurück – für den ersten Tag ist das genügend INPUT...

Florenz - Blick vom Piazzale Michelangelo
Florenz - Blick vom Piazzale Michelangelo

Die nächste Tour startet vom Aussichtspunkt des Piazzale Michelangelo.

Im Jahre 1865 nach Plänen von Giuseppe Poggi erschaffen, hat man von hier einen grandiosen Blick auf Florenz, sowie den Arno und seine Brücken.

Das Wetter könnte schöner nicht sein, und beim Bummel über belebte Piazzas, quirlige Geschäftsstraßen und versteckte Gässchen erleben wir das besondere Flair dieser pulsierenden Stadt.

Statt uns in die endlose Reihe vor der Biglietteria einzureihen, essen wir lieber ein Eis und schauen uns die Passanten an. „Leute gucken“ nennen wir das – es gibt nichts Schöneres... und Dombesichtigung mit Hund ist ohnehin nicht möglich.

Aber Gino schlägt sich tapfer. Nach einem Tag Lucca mit Halti möchte er diese Erfahrung scheinbar nicht mehr machen und benimmt sich vorbildlich.

Wandern und Wein im Chianti...

Für die letzten Tage in Italien schwenken wir noch einmal 27 km nach Süden in die Chianti-Region. Die Gemeinde Greve in Chianti stellt Wohnmobilisten einen kostenlosen Stellplatz zur Verfügung. Im Ort gibt es Käse-, Wurst- und Wildspezialitäten, etliche Enotecas und einige hervorragende Restaurants.

Die Pizzen im „La Cantine“ stellen eine ernsthafte Konkurrenz zu Franjo's Köstlichkeiten dar.

Wir genießen - und verschieben die Weinprobe auf morgen...

Die Chianti-Wanderroute führt uns über Montefioralle nach San Cresci und in weitem Bogen durch Olivenhaine und Weinberge zurück nach Greve. Die Landschaft ist wunderschön, die Aussichten traumhaft und Montefioralle eines der schönsten Dörfer Italiens.

Der Weg als solcher besteht allerdings überwiegend aus Straße, Steinen und viel Staub...

Geschafft und verdreckt kommen wir zurück und freuen uns nach der Dusche darauf, bei der Chianti-Probe nun auch die Kehle wieder anzufeuchten.

In der riesigen Enoteca Falorni bleibt kein Wunsch offen: Mit Glas und Chip-Karte ausgestattet können wir Wein und Menge am Automaten wählen und uns von weiß nach rot, von trocken nach lieblich und von preiswert nach hochpreisig durcharbeiten.

Zum Neutralisieren gibt es geröstetes Brot mit Olivenöl.

Und SCHWUPPS...

Nach 3 Wochen trennen sich unsere Wege: Während Angelika und Wolfgang noch in der Toskana bleiben, fahren wir nach dem Sonntagstraining Richtung Schweiz, wo wir mit Beat und Alexander verabredet sind, die wir in Ecuador kennengelernt haben. Wir freuen uns schon riesig ;-)

In Roveleto, kurz vor Piacenza, übernachten wir - wie so oft - vor dem Friedhof.

 

Bis zum Comer See sind es noch 150 km, das ist auf der A21 schnell zu schaffen. Franjo gibt Gas – und SCHWUPPS... ist er durch die geöffnete Schranke, bei grüner Ampel auf der Autobahn gelandet – ohne ein Ticket zu ziehen...

Was nun ??? An der übernächsten Abfahrt wollen wir vorsichtshalber mal raus – geht nicht... Schranke geschlossen.

Für Hilfe drücken sie den roten Button !!! Und warten...

Ein nicht sehr freundlicher Mitarbeiter ermahnt uns per Lautsprecher und schickt eine Quittung hinterher... Wir sollen innerhalb 7 Tage €66,60 bezahlen – also den Komplettpreis für diese Autobahn. Das darf jetzt nicht wahr sein, oder?? Für 20km ??

Im Internet erfahre ich, dass man dem Ticket mit einer Selbstauskunft widersprechen kann: Wie gut, dass wir unsere Stellplätze immer fotografieren. Ich schicke das Foto mit sämtlichen Daten ein – und einen Tag später bekommen wir ein neues Ticket: €0,70 – na bitte, geht doch ;-)

Bergwanderung mit Weitblick...

Am Nachmittag landen wir in Sattel, im Kanton Schwyz, zu einem Freundschaftsbesuch bei Beat und Alexander und ihrem neuen Vierbeiner Ben, der Gino unbedingt kennenlernen möchte.

Eine schöne Wanderung mit Seen-Panorama – und sogar noch etwas Schnee für Gino - besorgt uns müde Hunde und einen ruhigen Abend mit leckerem Essen.

Es war schön, Euch mal wieder zu treffen ;-)

 

Im August seid Ihr dran.

Wo der Rhein fällt...

Nach einem kurzen Stopp am Rheinfall in Schaffhausen treten wir über Bad Dürrheim,

wo wir uns beim Seabridge-Treffen über die Verschiffungsmodalitäten informieren wollen, die Heimreise an und kommen gerade rechtzeitig zum Familienwochenende

mit unseren Kindern und Enkelkindern zurück.

Wir haben Euch vermisst !!!